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Erstes InnovationFestival

Bielefelder Hochschulen wollen die Wirtschaft in OWL stärken

Forschende vom Center for Cognitive Interaction Technology (CITEC) der Universität Bielefeld präsentieren den Gesellschaftern der BRIC GmbH ein Robotik-Exponat aus dem Projekt DiBaBi - 'Digitaler Bahnhof Minden'. Das interaktive System ist Teil der Walk-in-Ausstellung „Mobilität der Zukunft am Campus Bielefeld“ beim InnovationFestival am 17. September 2025. Foto: Lukas Stolle/ BRIC GmbH

Ideen aus der Region für die Region. Am 17. und 18. September wird erstmals das InnovationFestival auf dem Campus der Universität Bielefeld und Hochschule Bielefeld veranstaltet. Die Veranstaltung bietet Unternehmen aus Ostwestfalen-Lippe und darüber hinaus eine einzigartige Gelegenheit, aktuelle Forschungsprojekte kennenzulernen und wertvolle Impulse für ihre Innovationsvorhaben zu erhalten. Organisiert von der Bielefeld Research + Innovation Campus GmbH (BRIC), macht das Festival den direkten Wissens- und Technologietransfer erlebbar und zeigt, wie neue Ideen aus der Wissenschaft ihren Weg in die Praxis finden. In einem abwechslungsreichen Programm mit rund 70 Beiträgen begegnen sich Fachleute aus Wissenschaft, Wirtschaft und Gesellschaft in Workshops, Labortouren, Start-up-Pitches und Live-Demonstrationen. Die Teilnahme ist kostenfrei, eine Anmeldung ist online möglich unter www.innovationfestival.de.

In einer Region, in der es zahlreiche Hidden Champions gibt, die auf dem Weltmarkt aktiv sind, treten Universität, Hochschule, Stadt und IHK gemeinsam selbstbewusst auf und machen sichtbar, was oft nicht genug Beachtung findet: zukunftsweisende Forschung, mutige Ideen und der Wille zur Zusammenarbeit über institutionelle Grenzen hinweg. Mit dem InnovationFestival schaffen sie einen Raum, in dem nicht nur Einblicke möglich werden, sondern echte Begegnungen zwischen Wissenschaft und Wirtschaft entstehen sollen. Die Veranstalter sind überzeugt, dass gelebter Wissenstransfer ein zentraler Motor für regionalwirtschaftliche Entwicklung und gesellschaftlichen Fortschritt ist.

Wir öffnen Räume und Projekte, die sonst für Außenstehende oft verborgen bleiben

, sagt Prof. Dr. Uwe Rössler, Wissenschaftlicher Direktor von HSBI Transfer an der HSBI. „So können Unternehmen direkt erleben, wie praxisnah geforscht wird und wie einfach es sein kann, gemeinsam neue Lösungen zu entwickeln.“ Für Prof. Dr. Reinhold Decker, Rektoratsbeauftragter für Kooperationen mit der Wirtschaft, BRIC und Forschungstransfer der Universität Bielefeld, ist das Festival eine Einladung zum Dialog: „Wir wollen keine Forschung im Elfenbeinturm. Das Festival bietet Raum, um aktuelle wissenschaftliche Erkenntnisse niedrigschwellig zugänglich zu machen und gemeinsam mit Unternehmen potenzielle Anwendungsmöglichkeiten auszuloten.”

Petra Pigerl-Radtke, Hauptgeschäftsführerin der Industrie und Handelskammer Ostwestfalen (IHK), sieht darin eine große Chance für Betriebe in der Region:

Unternehmen finden hier nicht nur neue Impulse, sondern auch konkrete Anknüpfungspunkte für Kooperationen mit Forschenden, Studierenden und mit anderen Unternehmen. Das kann Innovationsprozesse direkt beschleunigen und die Wettbewerbsfähigkeit stärken.

Dass dieses Zusammenspiel eine strategische Bedeutung für den Standort Bielefeld hat, betont Claudia Koch, Dezernentin für Wirtschaft und Stadtentwicklung bei der Stadt Bielefeld:

Innovation entsteht dort, wo Institutionen über ihre klassischen Grenzen hinweg denken. Das Festival ist ein starkes Beispiel dafür, wie Wissenschaft, Stadt und Wirtschaft gemeinsam daran arbeiten, die Zukunft unserer Region zu gestalten.

Inhaltlich erwartet die Teilnehmenden ein vielfältiges Programm über zwei Tage hinweg. Der erste Tag widmet sich in großer thematischer Breite innovativen Technologien, digitalen Entwicklungen und angewandter Forschung. Von Künstlicher Intelligenz im Mittelstand über nachhaltige Materialien bis hin zu Robotik und smarten Produktionsprozessen: alles Themen, die entscheidend für die zukünftige Wettbewerbsfähigkeit der regionalen Unternehmen sind. Viele Programmpunkte sind interaktiv angelegt, sodass Teilnehmende nicht nur zuhören, sondern mitgestalten können, in Workshops, bei Laborführungen oder im Gespräch mit Start-ups und Forschenden.

Der zweite Tag legt den Fokus auf ein Zukunftsfeld mit hoher gesellschaftlicher und wirtschaftlicher Relevanz: Medizin, Pflege und Gesundheit. Hier zeigen Universität Bielefeld und Hochschule Bielefeld gemeinsam mit Praxispartnern, wie aus Forschung marktfähige Anwendungen entstehen – von digitalen Assistenzsystemen bis zu KI-gestützter Diagnostik. Unternehmen aus der Gesundheitswirtschaft, der Medizintechnik oder Pflegeeinrichtungen finden hier konkrete Ansätze, um Innovationslücken zu schließen und neue Marktchancen zu erschließen.

Pedro Campos Silva, Geschäftsführer der Bielefeld Research + Innovation Campus GmbH (BRIC), sieht im Festival einen praxisnahen Treffpunkt für Wirtschaft und Wissenschaft:

Besonders für kleine und mittlere Unternehmen bietet sich auf dem InnovationFestival die Chance, aktuelle Entwicklungen frühzeitig kennenzulernen, unkompliziert Kontakte zu knüpfen und Impulse für die eigene Innovationsstrategie zu gewinnen. Es ist mehr als eine klassische Fachveranstaltung. Es ist ein Ort, an dem Ideen entstehen, Partnerschaften geknüpft und Perspektiven erweitert werden. Dass das in einem offenen, kooperativen Umfeld auf dem Campus geschieht, macht den besonderen Charakter der Veranstaltung aus.

Hintergrund:

Das InnovationFestival ist Teil des von der Europäischen Union kofinanzierten Projekts „WIN4OWL – Wissenschaft interdisziplinär, Wirtschaft innovativ“, das Unternehmen einen direkten Zugang zu Spitzenforschung ermöglicht und neue Innovationsprojekte in der Region fördert: Win4OWL zielt darauf ab, die Zusammenarbeit zwischen Forschung und Wissenschaft durch neue Formate und klare Strukturen zu intensivieren. Es fördert interdisziplinäre Zusammenarbeit, Ideenaustausch und motiviert Unternehmen zu gemeinsamen, innovativen Transferprojekten.